Hilfe Billigarmaturen! Mit dem Einsatz von Billigarmaturen und Plagiaten verbinden sich meist Gefahren für die Sicherheit
des Trinkwassersystems und die Gesundheit der Bürger. Dies belegen aktuelle Praxisprüfungen (siehe Fachzeitschrift SBZ 17/2004),
die AGS – Mitgliedsunternehmen an vier verschiedenen Billigarmaturen im Preisspektrum von 9,99 bis 29,95 Euro durchführten.
Testkriterien waren jeweils die einschlägigen Euro-Normen. In den Untersuchungen wurden gravierende Mängel aufgedeckt.
Im Einzelnen ermittelten die Tester:
- fehlerhaftes MPA – Prüfzeichen
- schlechte Oberflächenveredelung mit geringen, nicht normgerechten Schichtdicken und deshalb erhöhtem Korrosionsrisiko
- verdrehte Anschlussgeometrien und damit faktische Montage-Untauglichkeit
- erhebliche Verletzungsgefahr der Benutzer durch scharfe Kanten und Grate
- zum Teil extreme Geräuschentwicklung des Wasserdurchlaufs mit einem Spitzenwert von 50 dB(A)
- schlechte Durchflusswerte
- fehlender Rückflussverhinderer als gesundheitliche Zeitbombe mit dem Risiko einer bakteriellen Verunreinigung der gesamten Trinkwasserinstallation
- gesundheitsgefährdende Messinglegierungen mit überhöhten Bleianteilen
- kostenintensive Folgeschäden durch mangelhafte Hydraulik (unvermeidliche Wasserschäden durch gerissene Dichtungen bzw. sich lösende Anschlussschläuche).
Für den Verbraucher resultieren aus den genannten Problemen unterm Strich erhebliche Probleme. Denn mit Discount-Armaturen
kauft man Wundertüten, die oft schlechte Qualität und deshalb häufig unliebsame Überraschungen enthalten. Zudem kennt der Verbraucher
die damit verbundenen Risiken für Trinkwassersysteme und Gesundheit meist nicht.
Diese sind (auch im Hinblick auf die Folgekosten) nicht zu unterschätzen!
Quelle: SBZ Ausgabe 17/2004